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White Nights: Überholen ohne Einzuholen

Erstellt von Peter K./Lu F. | | Kader

Nach sozialistischem Sommer hat die Realität die Turnierfahrer mittels winterlicher Temperaturen und Dauerregen wieder in Österreich willkommen geheißen.

11 Spieler und ihr Trainer ließen sich von unüberwindbar scheinenden bürokratischen Hürden nicht abschrecken und fuhren zum zweiten Mal zum zweiten White Nights Cup nach St. Petersburg. Ein schöneres Bad, ein besseres Becken, sehenswerte Showeinlagen vor dem Finalspiel und herausfordernde Gegner lockten die Österreicher wieder ins Zarenland.

Der Veranstalter UWRC Pinagor hielt alle Versprechen. Wie konnten die Österreicher den Erwartungen gerecht werden?

Die Gruppenauslosung war aus österreichischer Sicht nicht ideal. Aus Deutschland wurde ein starker Gegner erwartet (TC Manta Saarbrücken) und das Team Betta Moskau gewann den WNC 2012.

Etwas überhastet starteten die Österreicher in das erste Spiel gegen Moskau und holten sich am Samstag morgen eine 0:9-"Watschn" ab. Das war so nicht geplant.

Im zweiten Spiel gegen Deutschland galt es zu gewinnen, um bei den Platzierungsspielen am nächsten Tag nicht gegen den Gruppensieger aus der Gruppe A spielen zu müssen.
Die Deutschen waren zahnlos am österreichischen Korb, ein Penalty und ein zweiter Treffer sorgte für einen einlullenden Vorsprung. Das österreichische Team rastete sich auf dem Vorsprung aus und ging dann durch drei Gegentreffer als sich ärgernder Verlierer aus dem Spiel.

Das Playoffspiel gegen Aquanavt Tula am Sonntagmorgen war ruppiger. Doch nach zwei Führungstreffern zerfiel die russische Abwehr und mit einem 5:1 stieg Österreich in die Finalrunden auf.

Wie von vielen schon vorher prophezeit, stellte sich nun heraus, dass die Finalrunden eine exakte Wiederholung der gestrigen Gruppenphase sein würden.

Die Gegner der Österreicher waren also erneut der TC Manta und Moskau. Diesmal wollten die Österreicher 2x15 Minuten spielen und nicht zur Hälfte schon das Kind vermeintlich schon geschaukelt haben.
Ein Abwehrfehler am Ende der ersten Halbzeit brachte jedoch den TC Manta in Führung. Zur Hälfte der zweiten Halbzeit schoss Jürgen A. den Anschlusstreffer und mit einem Unentschieden gingen beide Teams in die Pause vor der Verlängerung.

Erst hier wurde den Teams mitgeteilt, dass es keine Verlängerung geben wird und die Platzierungsentscheidung nur vom Ergebnis des Spiels Österreich - Betta Moskau abhängig ist.
Das letzte Spiel der Österreicher sollte also zwischen Platz 1, 2 oder 3 entscheiden. Wie auch im letzten Jahr hieß der Endrundengegner wieder Betta Moskau. Die ersten 13 Minuten hatten beide Teams gleiche Ballanteile und keiner konnte ein Tor erzielen. Kurz vor dem Wechsel gelang es den russischen Spielern das Runde ins Runde zu bringen. Die Österreicher stellten um, konnten das Blatt jedoch nicht mehr wenden und mussten sich dann mit 0:5 geschlagen geben.

Den zweiten Platz hatten sie sich dadurch gesichert, Betta Moskau bleibt bis dato weiterhin als von den Österreichern ungeschlagener Gegner in den Büchern bestehen.

Die traditionelle Party am Schiff war wieder ein schönes Erlebnis. Die nie ganz untergehende Sonne lies bei so manchen die Feier fließend in das Frühstück des nächsten Tages übergehen.

So manch einer sagt dem österreichischen Nationalteam nach, dass es stets nur versuche das Mindestlimit zu erreichen. Den Kritikern sei geantwortet, dass Österreich sehr wohl aus der Geschichte (wenn auch nicht aus der eigenen) lernen kann: Mit nur einem gewonnenen Spiel bei sechs Teams die Silbermedaille zu holen und dabei den nördlichen Nachbarn bei zwei Begenungen mit einer Niederlage und einem Unentschieden gekonnt zu überholen, erinnert doch stark an eine sozialistische Idee: Überholen ohne Einzuholen!